Steuerventile BW05 von Bondioli & Pavesi mit vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten

Elektrisch betätigte Elementventile spielen eine wichtige Rolle in OpenCenter-Hydrauliksystemen. Die Ventile BW05 bieten höchste Flexibilität und lassen sich somit optimal an die Kundenwünsche anpassen.

Dieser Beitrag behandelt OpenCenter-Hydraulik, den Unterschied von Serien- und Parallelventilen, die Druckweiterleitung bei BW05-Ventilen und die elektrische Ansteuerung von Hydraulikventilen.

OpenCenter-Hydraulik

Bei einem OpenCenter-Hydrauliksystem handelt es sich um Hydraulikventile mit drucklosem Umlauf in der Mittelstellung, die durch eine Konstantpumpe (z. B. Zahnradpumpe) versorgt werden. Diese Schaltung findet häufig in der Mobilhydraulik bei kleinen bis mittleren Traktoren Verwendung.

Hierzu werden mehrere Wegeventile hintereinandergeschaltet und der Ölstrom muss durch alle Wegeventile durchgeführt werden. Ein Druckbegrenzungsventil schützt dabei die Bauteile und Leitungen vor unzulässig hohen Drücken.

Vorteile:

Feinfühlige Steuerung
Einfache Erweiterung mit Zusatzsteuergeräten
Einfache und günstige Komponenten

Nachteile:

Höhere Druckverluste im Vergleich zu LoadSensing-Systemen
Druckverluste auch im drucklosen Umlauf
Kein lastfühlendes Verhalten

Unterschied: Serienventil und Parallelventil

Der Unterschied zwischen einem Serienventil und einem Parallelventil liegt in der Art und Weise, wie der Ölfluss zwischen mehreren Ventilen oder Komponenten in einem System gesteuert wird.

Serienschaltung

Bei einer Serienschaltung können einzelne Funktionen priorisiert werden.

Wenn eine Funktion betätigt wird, schließt sich der drucklose Umlauf am Schieber und der Öldruck baut sich zum Verbraucher hin auf. Das Ventil, das der Eingangsplatte am nächsten ist, hat Vorrang und blockiert bei Betätigung die nachfolgenden Ventile.

Eine gleichzeitige Betätigung mehrerer Funktionen ist bei einer Serienschaltung nicht möglich.

Parallelschaltung

Bei der Parallelschaltung können mehrere Funktionen parallel betätigt werden.

Wird eine Funktion betätigt, wird der drucklose Umlauf entweder über den Schieber oder bei elektrischen Ventilen über ein eigenes Umlaufventil (Bypass-Ventil) blockiert und der Öldruck baut sich zum Verbraucher hin auf. Werden mehrere Verbraucher, beispielsweise mehrere Zylinder, gleichzeitig betätigt, beginnt der Zylinder mit dem geringsten Widerstand zuerst mit der Bewegung bzw. bewegt sich am schnellsten.

BW05 TO Serienschaltung

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BW05 BO Parallelschaltung

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Druckweiterleitung bei BW05 Ventilen

Bei der Ventilserie BW05 BO erfolgt die Druckweiterleitung über die Eingangsplatte mit dem Anschluss "PW". In der Grundstellung leitet das Umlaufventil (Bypass-Ventil) den Ölstrom zum Druckweiterleitungsanschluss "PW", sodass hier ein weiteres Ventil angeschlossen werden kann. Beim Schalten des Umlaufventils wird der Ölstrom zum zweiten Ventil unterbrochen.

Die Tankleitung muss stets zu beiden Ventilen geführt werden. Um Druckverluste in der Leitung auszugleichen, kann das Druckbegrenzungsventil des ersten Ventils etwas höher eingestellt werden.

Hinweis: Der Anschluss "T" ist für einen maximalen Druck von 50 bar ausgelegt und darf nicht als Druckweiterleitung verwendet werden, da dies zu mechanischer Beschädigung des Ventils oder der Hydraulikpumpe führen kann.

Elektrische Ansteuerung der Hydraulikventile

Die elektrische Ansteuerung der Hydraulikventile kann über einen Joystick, Taster und Schalter oder über fertige Bedienboxen mit integrierter Ansteuerung des Bypassventils erfolgen.

Dabei ist es wichtig, die maximal zulässige Stromstärke des Schalters zu beachten oder die Ansteuerung über Relais durchzuführen. Der Einsatz von Löschdioden trägt zur Verlängerung der Lebensdauer der Schalter bei.

Hier finden Sie eine Montageanleitung zum Umbau der Bedienbox für einfachwirkende Fronthydraulik.